Am 1. November ist der Tag der Allerheiligen. An diesem Tag ist es üblich, zu den Gräbern der verstorbenen Familienmitglieder, Freunde zu gehen und Kerzen anzuzünden.
Zu diesem Anlass möchte ich in diesem Beitrag einen der größten Friedhöfe des Landes vorstellen, der wahrscheinlich am wichtigsten ist. Das ist der auf dem Fiumer und Kerepescher Weg in Budapest und der auch als Nationales Pantheon gilt.
Hier ruhen die meisten hervorragendsten Persönlichkeiten des 19. Jh.-s, aber auch einige aus dem 20. Jahrhundert. Das waren Dichter, Schriftsteller, Wissenschaftler, Komponisten, Besitzer der damaligen großen Firmen, Restaurants, Künstler, Schauspieler usw.
Sein Gelände beträgt ca. 56 Hektar.
Geschichte des Kerepescher Friedhofs
In den 1840-er Jahren waren die 3 ehemaligen Friedhöfe in Pest zu klein. Es gab keinen Platz mehr. Somit wurde 1847 durch das Rathaus der Stadt die Entscheidung getroffen, einen großen Friedhof an der Stadtgrenze, an dem Kerepescher Weg auf dem Gelände von 136 Ha. auszustatten. Die Stadtbewohner waren von der Idee nicht begeistert, da man im 19. Jahrhundert nur mühsam durch Obstgärten und schlechte Wege hinkommen konnte.
Der Friedhof wurde am 1. April 1849 eröffnet.
Ab den 1850-er Jahren kauften jedoch immer mehr Menschen Familiengräber auf dem Kerepescher Friedhof.
Der Friedhof wurde parzelliert, sein Gebiet wurde mit Bäumen bepflanzt und es wurde beschlossen, Servicegebäude (Wachhaus, Knochenhütte, Kapelle, Leichenhalle) zu errichten.
Nationales Pantheon
Die erste herausragende Persönlichkeit, die 1855 hier begraben wurde, ist der berühmte Dichter, Mihály Vörösmarty.
1870 wurden die Überreste der Soldaten der Revolution von 1848 aus dem Friedhof der Josefstadt auf Initiative der Witwe des großen Generals der Revolution, János Damjanich gebracht.
Zwar wurde jemand mit der Pflege des Friedhofs beauftragt, jedoch hat er gar nichts getan. Somit wurde ihm in 1860 das Recht entzogen und der Friedhof wurde zum öffentlichen Friedhof erklärt.
1857 wurde eine Friedhofskapelle errichtet, in der Karmeliter aus Bayern laut eines Stadtbefehls dienten. Sie und ihre Zeremonien waren fremd für die Stadtbewohner. Sie haben sie abgelehnt. Sogar haben sie gegen sie auch Beschwerden eingereicht. Der Kardinal des Landes, Scitovszky hat sie abbestellt. Sie durften nach der Verordnung des Kardinals nicht mehr hier bleiben.
In den 1860-er Jahren wurde der Friedhof zum Zierfriedhof, zum Nationalen Pantheon entwickelt, als immer mehr Wissenschaftler, Dichter, Persönlichkeiten des Wirtschaftslebens usw. hier bestattet wurden. Ab den 1870-er Jahren wurden auch für einige berühmte Persönlichkeiten Mausoleen errichtet.
Von 1868 wurden die Christlichen, unabhängig von ihrer Religion, hier gemischt beerdigt.
Luftbilder:
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Kerepescher Friedhof
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Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor
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