Einer meiner Lieblingsstile ist der Jugendstil, der sich ganz anders meldete, wie in den anderen Ländern von Europa. Für den Jugendstil gibt es in Budapest zahlreiche sehenswerte Beispiele. Eines ist das Bedő Haus, das ich während meiner Stadtrundfahrten in Budapest immer gerne zeige.
Im Bedő-Haus wurde das Haus des Ungarischen Jugendstils mit einer reichhaltigen Jugendstilsammlung untergebracht.
Das Haus steht in unmittelbarer Umgebung des Parlamentsgebäudes auf der Pester Seite.
Der wohlhabende Fabrikant Béla Bedő besaß in mehreren Orten Kupferminen, Kupferverarbeitungsbetriebe und Lackfabriken, u.a. in Fiume, Zagreb, Frauenbach und Sankt Nikolaus an der Liptau.
In seinem Budapester Betrieb wurden Knochen-und Hautkleber, Knochenfett und Spodium (Knochenkohle) hergestellt. Béla Bedő hat in Budapest 7 Häuser bauen lassen und das Kleinste von ihnen ist das Haus, in dem sich heute das Museum des Ungarischen Jugendstils befindet.
Das Gebäude wurde von seinem Freund Emil Vidor entworfen. Das Haus allein schon ist ein prächtiges Beispiel dieser Epoche. Schon die Fassade mit asymmetrischen, geschlossenen Balkonen und ihren bunten Blumenmotiven, die von der Firma Zsolnay hergestellt wurden, locken den Betrachter. Die Form der Fenster ist von Etage zu Etage unterschiedlich gestaltet. Im hinteren Teil des Hauses befanden sich nicht nur ca. 300 qm große Wohnungen, sondern auch kleine Wohnungen, die an alleinstehenden Männern vermietet wurden. Zu jeder Wohnung gehörte auch ein Wintergarten mit Brunnen. Es verlangte von den Herren sehr gute Fitness, wenn sie in die oberste Etage hinaufgehen wollten, weil es im Haus keinen Aufzug gab…
Auf 3 Etagen erstreckt sich das Museum, auf der die Lebensweise der reichen und nicht so wohlhabenden Bürger vor über 100 Jahren liebevoll dargestellt ist: Salon, Schlafzimmer, Esszimmer, Möbel, Kronleuchter, Spiegel, Vasen, Waschbecken, kleine Skulpturen, Tisch- wie z.B. in Deutschland, England, Tschechen usw. hergestellt, trotzdem zeigt die Ausstellung eine harmonische Einheit. Jedoch wurde der Schwerpunkt auf die Arbeiten der ungarischen Künstler gelegt, daher findet man z.B. einen Servierschrank von Karoly Kós, einen Schreibtisch von Ede Thoroczkai Wigand.
Besucht das Haus des Ungarischen Jugendstils! Ihr werdet nicht enttäuscht werden!
Fotos: Illustratedic, Wikipédia
Bedő Haus in Budapest
Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor
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