Zentrale Markthalle / Große Markthalle in Budapest 3.

Grosse Markthalle in Budapest

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Es ist verboten, zu schreien, pfeiffen und fluchten”- Das ehemalige Leben in der Zentralen Markthalle

Ja, tatsächlich war es streng verboten, nicht nur zu schreien, pfeifen und fluchten, sondern auch den Kunden die Produkte laut anzubieten und sie ins Zeitungspapier einzupacken. Natürlich durften nicht einmal die Kunden schreien, pfeifen und fluchten.
Die Verkäufer durften nur die Einrichtung der Markthalle benutzen. Das hieß u.a., dass sie keine mit eigenen Händen gebastelten Buden / Ständen verwenden durften.

Abhängig von den verkauften Produkten musste man die Miete für die Stände zahlen. Die meiste Mitgebühr zahlten die Fischverkäufer wegen der Kühltheken. Sie haben von Karpfen, Wels, Döbel bis zu den Hausen alles Mögliche verkauft.

Franz Josef  war zufrieden

Jeder beschwerte sich über etwas.

Oft wurden die Verkäufer kontrolliert und es kam nicht nur einmal vor, dass die Produkte beschlagnahmt wurden, weil sie eine oder mehrere Vorschriften nicht eingehalten haben. Sie haben sich vielmals über die strengen Vorschriften beschwert, auch die Kunden über die Betrüger.

Allein der König, Franz Josef war mit allem zufrieden. Franz Josef hat die Zentrale Markthalle besucht. Als er sie eingeweiht hat, hat er auf Ungarisch den folgenden Satz in das Gedenkbuch der Markthalle geschrieben: „Alles ist sehr schön, alles ist sehr gut, ich bin mit allem sehr zufrieden.“

Muskelige Kochfrauen

Die Vasárnapi Újság (Sonntagszeitung) schrieb nostalgisch in ihrer 10. Ausgabe 1897, dass die ehemaligen Märkte „offene Märkte, wo die „gut gesättigten Marktfrauen“ ihre Produkte den „muskeligen Kochfrauen mit roten Armen“ verkauft haben.

Leben in der Markthalle

Die Markthalle war im Sommer von 5 Uhr früh bis 12 Uhr geöffnet und am Nachmittag von 4 Uhr bis 7 Uhr. Die Öffnungszeit war jedoch im Winter kürzer.
Die Produkte durften nur nachts im Hafen ankommen und von dort aus wurden sie mit der Bahn in die Markthalle transportiert.
Seit 1897 wurde auch das Blatt „Markthalle- Bericht“ jede Woche zweimal herausgegeben, in denen die Kunden u.a. über die aktuellen Preise regelmäßig informiert wurden. Aber man hat den Kunden auch neue Produkte zum Verkosten angeboten.

Im 1. Weltkrieg und danach sind die Preise astronomisch geworden und es gab oft Diebstähle und Auseinandersetzungen. Um dies alles zu hindern, wurde die sog. Markthallen-Polizei aufgestellt und die Preise wurden durch die IHK festgelegt. Bis zu den 1930-er Jahren war die Zentrale Markthalle das Zentrum der Lebensmittelversorgung von Budapest.

Quelle:

Nagy Gergely: Budapesti vásárcsarnokok a századfordulótól napjainkig 1997

Luftbild oben:
www.civertan.hu

www.legifoto.com

Foto: Thaler Tamás, Wikipédia


Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor

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Ihre Elisabeth

2020-10-18T20:21:16+00:00