Ostern

Ostereier in Ungarn

Ostern nähert sich mit gewaltigen Schritten. Kinder und Erwachsene erwarten das Fest mit großer Freude.
Wie wird Ostern in Ungarn gefeiert? Welche Traditionen gibt es dazu?

 

Warum kommt der Osterhase zu Ostern?

Die Kinder erwarten die Geschenke des Osterhasen mit Aufregung. Sie warten auf die bemalten Eier und natürlich auf die Geschenke. Doch woher kommt der Osterhase? Es gibt dafür überall viele verschiedene Erklärungen, auch in Ungarn. Nach einer dieser Versionen ist der Hase sehr fruchtbar und das Fest hat auch einen Bezug zur der Fruchtbarkeit wie auch das Ei. Es ist eines der ältesten Symbole der Fruchtbarkeit und der Neugeburt des Lebens, das Symbol des von seinem Grab auferstandenen Jesus.
Die rote Farbe des Ostereies kann das Blut von Jesus symbolisieren, aber man verbindet mit ihr auch eine Schutzkraft.
In Ungarn schenken die Frauen den Männern am Ostermontag rot bemalte  Eier.  Die Ostereier werden meistens in 4 Felder aufgeteilt, die jeweils mit geometrischen Motiven oder Blumenmotiven bemalt werden.

Von Weidenkätzchen bis Osterschinken und Lamm

In die Vasen kommen Weidenkätzchen, denen früher besondere Heilkraft nachgesagt wurde. Wenn man sie in den häuslichen Herd geworfen hat, haben sie das Haus vor Unglück beschützt, und wenn man sie als Arznei eingenommen hat,  halfen sie gegen Halsschmerzen.
Aber was kommt zu Ostern auf den Tisch der Ungarn? Ganz Ungarn  riecht während der Osterfeiertage nach dem sog. Osterschinken. Jede Familie hat ein eigenes Rezept zum Zubereiten des geräucherten Schinkens.
In Ungarn ist es zu Ostern üblich, Speisen aus Lammfleisch zuzubereiten. Das Osterlamm symbolisiert Jesus.
Natürlich fehlen auf dem Tisch nicht einmal die duftenden Osterkuchen.
Aber die Frauen befleißigen sich nicht nur in der Küche, sondern sie warten mit Aufregung auf die besonderen ungarischen Ereignisse am Ostermontag.
Was ist das?

Auf eine sehr lange Tradition geht die Begießung der Frauen von Männern mit Wasser an diesem Tage zurück.
Die Männer besuchen an diesem Tage gern die Frauen in den sehr frühen Morgenstunden. Viele Frauen sind zu jener Zeit noch im Bett und sie  müssen dann  aufstehen.  Die Männer sagen ein von ihnen gereimtes Gedicht auf und in der letzten Zeile des Gedichtes fragen sie die Frauen, ob sie die Frauen mit Wasser bespritzen dürfen. Wenn die Antwort dann „ja“ lautete, dann wurden und werden auch heutzutage noch die Frauen  in einigen Gebieten Ungarns  zu den Brunnen auf den Höfen gebracht und mit Wasser bespritzt. Dieser Brauch jedoch ist jedoch vielfach schon durch „mildere“ Methoden ersetzt worden, mit Kölnisch Wasser oder mit Parfüm. Bis zum Abend riechen die schöneren Frauen nach einem Parfümmarkt! Aber es ist für die ungarische Frau eine Ehre, mit Wasser o. Kölnisch Wasser bespritzt zu sein. Die Frauen schenken den Männern dafür selbst bemalte Ostereier, sie laden sie zum Kuchen oder zum Getränk ein.

Damit wünsche ich Ihnen frohe Ostern!


Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor

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Ihre Elisabeth

2020-06-22T07:20:34+00:00