Volkskunst der Matyós

Matyó Frauen bei der Arbeit

Wie bereits erwähnt,  gehören Mezőkövesd und das Land der Matyós  zu einer der Hochburgen der Volkskunst in Ungarn. Dabei müssen die schönen, bunten Stickereien,  die berühmte Volkstanzgruppe von Mezőkövesd  hervorgehoben werden.

Inhaltsverzeichnis

Volksstickerei der Matyós

Die Volksstickerei der Matyós gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Sie ist farbenfroh und bunt, war jedoch  nicht immer so. In der Anfangszeit, vor etwa 200 Jahren wurden weniger Farben verwendet, als heutzutage.  Damals dominierte schon die rote Farbe.

Die heutige, farbenfrohe Stickerei ist  auf die Stickerei der Kürschner zurückzuführen.

Das Hauptmotiv ist die Pfingstrose,  die bei uns auch Matyó-Rose genannt wird. Ihre Verwendung ist mit einer netten Legende verbunden, laut der  Verlobte einer jungen Matyó – Frau  im Winter vom Teufel mitgenommen wurde.

Die Frau wollte ihren Verlobten wieder haben. Der Teufel verlangte allerdings dafür, dass die Frau ihm die schönsten Blumen des Sommers  übergibt.

Die Frau hat ihn überlistet und  stickte auf ihre Schürze Rosen, die sie dem Teufel zum Tausch für Ihren Verlobten eintauschte.

Es werden  außer den Pfingstrosen auch Motive wie Tulpen, Knospen usw. auf Kleidern, Kissen, Tischdecken und verschiedenen Wohntextilien bestickt.

Außer der dominierenden roten Farbe werden auch die Farben  grün, blau, gelb, lila und rosa  bzw. mit ihren  Abtönungen verwendet.

Mit der Zeit wurde das matte Baumwollgarn durch helle Seide und bunte Wollgarne ersetzt.

Volkstrachten der Matyós

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich hier bloß einige Teile der Volkstrachten der Matyós hervorheben.

Die vielleicht herausstechenden Teile der ungarischen Herrenvolkstrachten sind die locker, mit weiten Ärmeln versehenden  „Flaggenhemden“ der Matyós“,  die anfangs mit einer zurückhaltenden „Weisslochstickerei“, später dann auch  mit bunten Farben   gestickt wurden.

Das andere besondere Teil ihrer Volkstracht ist die Schürze, die mit der für  ihre Region  typische Stickerei gestickt wurde, die sowohl  von den Frauen und  den Kindern, als auch den Männern getragen wird.

Auch schön und interessant ist  der Rock der Matyó- Frauen, die glockenförmig sind, bis zum Knöchel gehen und  somit  eine schöne Figur den Frauen verleiht.

Die abwechslungsreichen  und pompösen Hauben spiegelten  nicht nur das Alter und den Familienstand der Frauen wieder, sondern sie zeigten auch die gesellschaftliche Stellung auf. Je reicher jemand war, um so bunter und aufwendiger wurde die Haube gestickt.

Allerdings galt der Spruch bei den  Matyós : “ Der Magen kann knurren, aber die Volkstracht  und die Haube sollen glänzen!“.

 Matyós erobern die Welt

Noch im 19. Jahrhundert begann die „Welteroberung“ der Matyós Stickereien.  Sie hatte nicht nur großen Erfolg  auf der Millenniumsfeier von 1896 in Budapest, die von mehreren Millionen ausländischen Gästen besucht wurde,  sondern  auch auf der Weltausstellung von Torino 1908.

Selbst der Adel haben  gerne Kleider mit der Stickerei der Matyós getragen!

Die  Schönheit und die Qualität der Matyó`s Stickereien waren selbst in Übersee bekannt und geschätzt.

Quelle: Matyó Népművészeti Egyesület/ matyofolk.hu

Foto oben: Matyó Frauen bei der Arbeit / Matyó Népművészeti Egyesület archívum

Matyó Familie in Volkstracht

Matyó Familie in Volkstracht
Foto: Matyó Népművészeti Egyesület archívuma

Matyós in Volkstrachten

Matyós in Volkstrachten
Foto: Matyó Népművészeti Egyesület archívuma

Stickerei der Matyós

Stickerei der Matyós
Foto: Matyó Népművészeti Egyesület archívuma

 


Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor

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2021-03-04T20:42:48+00:00