Weihnachten in Ungarn 2.

Salonzucker

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Salonzucker (Salonzuckerl)

Eine echte ungarische Besonderheit an den Weihnachtsbäumen sind die sog. „Salonzuckerl”, die man wahrscheinlich nirgendwo anders auf der ganzen Welt und nur in Ungarn „bestaunen“ kann.

Ihre „Eroberungsgeschichte“ fing im 19. Jahrhundert in den Werkstätten der berühmten Meisterzuckerbäcker an. Damals war es modisch geworden, nach französischem Vorbild in den Häusern der reichen und Adeligen sogenannte Empfangszimmer (Salons) einzurichten. In den Salons, Empfangszimmern wurden auch die dekorierten Weihnachtsbäume aufgestellt. Und an ihnen hingen auch die Süßigkeiten als Salonzuckerl, die ihren Namen also nach dem Empfangszimmern bekamen.

Woraus wurden die Salonzuckerl angefertigt?

Das erste Rezept für die Salonzuckerl wurde schon 1891 in einem Kochbuch bekannt gegeben, in dem 17 verschiedene Salonzucker verzeichnet sind. Das Salonzuckerl wird aus Zucker, Wasser, Kakao, gemahlenen Nüssen, ganzen Haselnüssen, Marzipanmasse und Zitronen hergestellt und anschließend mit feiner Marmelade abgeschmeckt. Anfangs waren sie nur den adeligen Familien Ungarns vorbehalten, aber später hat man sie in vielen Teilen Ungarns auch in den nicht adeligen Familien selbst zubereitet. Die Zuckermasse wurde hierzu in kleine Bonbonformen abgefüllt und anschließend wurden sie in Stanniolpapier repräsentativ eingepackt und als schöne Dekoration auf den Weihnachtsbaum aufgehängt. Sie wurden und werden nicht nur von Kindern gerne gegessen, sondern auch von den Erwachsenen. Als ich ein kleines Kind war, bin ich nachts geheimvoll zum Weihnachtsbaum herausgeschlichen und habe ein paar Salonzuckerl heimlich gegessen, aber die schöne, bunte Verpackung habe ich wieder zugemacht, als ob die Salonzuckerl noch drin wären…:)

Heutzutage werden die Salonzuckerl nicht mehr zu Hause hergestellt, sondern in den Geschäften gekauft. Das Angebot kann man nicht mehr überblicken, es gibt Salonzuckerl in vielen, verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Übergabe von Geschenken

Die Schenkung geht auch auf frühen Zeiten des Christentums zurück. Während der Saturnalien wurden die Kinder und Sklaven beschenkt. Diese Tradition verbreitete sich in Ungarn mit germanischer Vermittlung.

Weihnachtskrippe

Die Aufstellung von Weihnachtskrippen kann man auf Papst Liberius in Rom zurückführen. Er ließ die Basilika Liberiana zum Feiern des Weihnachtsmistäriums errichten. Dort wurde die erste Heilige Krippenkapelle errichtet und die Messe am Heiligen Abend zelebriert. Das war höchstwahrscheinlich der Ausgangspunkt der Tradition zur Aufstellung von Krippen zu Weihnachten.
Es war der Hl. Franz von Assisi, der das erste Betlehem aufgestellt hat und es ist anschließend von den Franziskanern auf der ganzen Welt verbreitet geworden.

Weihnachtskrippe

Weihnachtskrippe


Autor: Elisabeth Balazs
Reiseleiterin in Budapest und Ungarn, mit viel Herz und Humor

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Ihre Elisabeth

2020-12-27T20:37:58+00:00